Ladebooster Camper, Wohnmobil einbauen

Ladebooster im Wohnmobil - Bordbatterie während der Fahrt laden

Wer mit seinem Wohnmobil, Büssli, Camper oder Expeditionsmobil unterwegs ist, der benötigt Strom für die unterschiedlichen Verbraucher. Die Kühlbox, Heizung, Wasserpumpe etc. müssen genügend Strom zur Verfügung haben, um problemlos benutzt werden zu können. Diese werden in der Regel über eine zweite Batterie, die sogenannte Bordbatterie betrieben. Damit die Bordbatterie im Wohnmobil stets vollgeladen ist, gibt es unterschiedliche Lademöglichkeiten. Neben dem Landstrom ist ein sogenannter Ladebooster im Wohnmobil die effizienteste Lösung. In diesem Beitrag verrate ich dir, was ein Ladebooster ist und wie dieser funktioniert.

Inhaltsverzeichnis Ladebooster im Wohnmobil

1. Was ist ein Ladebooster bzw. Ladewandler?

Der Ladebooster ist ein B2B-Ladegerät (Batterie zu Batterie), welches während der Fahrt mit dem Strom aus der Startbatterie die Zweitbatterie auflädt. Folglich wird ein Ladebooster zwischen der Starterbatterie und der Bordbatterie angeschlossen.

Ladebooster Victron Orion 12/12-30Die korrekte Bezeichnung für den Ladebooster ist eigentlich Ladewandler, doch dieser Begriff konnte sich in der Wohnmobilszene nicht durchsetzten. Sobald der Motor läuft, lädt der Ladebooster die Bordbatterien im Wohnmobil. Das heisst, sobald der Motor startet, aktiviert sich der Ladebooster durch das D+ Signal der Lichtmaschine, was zusätzlichen Schutz für die Entladung der Starterbatterie sorgt. Des Weiteren verfügen Ladebooster meist über einige Zusatzfunktionen wie die Spannungsüberwachung der Starterbatterie oder über eine Bluetooth Funktion, sodass alle Parameter über eine App kontrolliert werden können. (Victron Orion Smart)

2. So funktioniert ein Ladebooster im Wohnmobil

Der Ladebooster wird zwischen die Starter- und die Wohnraumbatterie angeschlossen. Sobald du den Motor startest, schaltet sich der Ladebooster selbstständig ein. Der Ladebooster (B2B) hebt die Eingangsspannung auf die vorgeschriebene bzw. programmierte Ladespannung der Versorgerbatterie an, was die Batterieladung optimiert und zu einer schnelleren Ladung führt. Sämtliche Batteriespannungen werden dabei kontrolliert und können idealerweise programmiert oder angepasst werden.

WICHTIG: Wer zum Beispiel einen Ladebooster von Victron besitzt, welcher über eine App individuell angepasst werden kann, sollte nichts an den Einstellungen verändern, wenn kein Basiswissen vorhanden ist.

3. Sind ein Trennrelais und Ladebooster dasselbe?

Ganz klar: Nein, ein Trennrelais und ein Ladebooster sind nicht dasselbe. Folglich liefern die zwei Arten von Batterieladung nicht die gleiche Effizienz.

4. Was muss ich vor dem Kauf eines Ladeboosters beachten?

Wichtig es, dich vor dem Kauf über die Leistung der Lichtmaschine zu informieren. Insbesondere bei älteren Fahrzeugen ist oft eine schwache Lichtmaschine verbaut. Ist dies der Fall, besteht die Gefahr, dass die Leistung der Lichtmaschine nicht ausreicht, um die Starterbatterie UND die Wohnraumbatterie zu laden. Dies hat zur Folge, dass die Lichtmaschine überhitzt und nicht ausreichend gekühlt werden kann.

Mein Tipp: Die Faustregel für Ladebooster besagt, dass dieser maximal 60 % des Stroms, welcher die Lichtmaschine produziert, ziehen darf. 

Diese Regel gilt für während der Fahrt. Lässt du den Motor im Stand laufen, kann es durchaus sein, dass die Lichtmaschine nicht die volle Leistung bringt. Zudem können neue Lichtmaschinen im Standgas ebenfalls überhitzen.

Am liebsten verbaue ich den 30 A Ladebooster von Victron. Dieser lädt die Batterie nach einer Stunde Fahrt mit etwa 30 Ah. Ausserdem verfügt dieser Ladewandler über eine Bluetooth Funktion, sodass stets alle Parameter bei Bedarf überprüfen kann. Ein weiterer Vorteil dieser Bluetooth Funktion ist, dass ich bei meinen Kunden aus der Ferne bei Problemen im Wohnmobil besser weiterhelfen kann. Ein Screenshot der Parameter liefert schon sehr viele Informationen und hilft bei der Fehlersuche oder liefert detaillierte Eckpunkte über den Ladezustand etc.

5. Lohnt sich der Einbau eines 12V Ladebooster im Wohnmobil?

Ladebooster Camper, Wohnmobil einbauen

Bei meiner Arbeit als din Busmech sehe ich sehr viele unterschiedliche Fahrzeuge von verschiedenen Herstellern. Dabei zeigt sich, dass je nach Fahrzeughersteller und Schadstoffklasse die Ladespannung der Lichtmaschine nach nicht immer nachvollziehbaren Parametern nach einer bestimmten Fahrzeit abgesenkt wird. Dies hat zur Folge, dass die Bordbatterie bzw. die Zweitbatterie im Wohnmobil ohne Ladebooster nur noch sehr langsam bzw. gar nicht mehr geladen wird.

Es gibt Fälle, in denen es sogar zur Entladung der Bordbatterie kam. Diese Situation findet hauptsächlich statt, wenn viele elektrische Verbraucher wie Licht, Sitzheizung etc. in Betrieb sind. Wenn Lithium-Batterien verbaut sind, dann kann diese Entladung sogar noch häufiger auftreten, da deren Normalspannung mit 13.3 V deutlich über der Normalspannung von Bleibatterien (Starterbatterie) liegt. Zusammengefasst heisst das, dass bei einem neuen Wohnmobil ein Ladebooster definitiv Sinn macht und sogar notwendig ist, um die Bordbatterie zu schonen und deren Langlebigkeit zu unterstützen.

Da bei der Fahrt der Motor sowieso läuft und Energie produziert, warum diese nicht gleich nutzen? Insbesondere wenn ich Lithium-Batterien verbaue, verwende ich gerne einen Ladebooster. Doch auch bei älteren Wohnmobilen macht es Sinn, die Power des Motors zu nutzen, um die Zweitbatterie zu laden. Bei solchen Campern ist es allerdings umso wichtiger, die Lichtmaschine zu überprüfen und zu erörtern, welcher Ladebooster sich dafür eignet. 

6. Welcher Ladebooster ist der Beste?

Ladebooster Wohnmobil einbauen

Das ist eine sehr schwierige Frage, welche grundsätzlich nicht pauschal beantwortet werden kann. 

Denn der Markt hat viele unterschiedliche Ladewandler zu bieten. Die Produkte und deren Preis sind sehr variabel und für verschiedene Anwendungsbereiche ausgerichtet. Deshalb ist ein individuelles Beratungsgespräch IMMER das A und O vor einem Kauf. Die Lichtmaschine, der Einsatzbereich, das Reiseverhalten, die vorhandene Ausstattung etc. spielen bei der Entscheidung eine wichtige Rolle und sollten einbezogen werden.

Nach meinen Erfahrungen ist der Victron Orion Smart ein überaus bewährtes Produkt, das in Kombination mit einer Lithium-Batterie nahezu unschlagbar ist. Zudem besitzt dieser zahlreiche Möglichkeiten für die Parameter-Einstellung. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt und die Langlebigkeit des Produktes ist ebenfalls garantiert. Nicht nur, dass das Gerät in blauer Farbe erstrahlt (Meine Lieblingsfarbe) bis anhin kann ich nur Gutes über diesen Ladewandler und dessen Einsatz berichten und ich hab schon so einige verbaut 😉 

7. Ladebooster Modelle

12V Ladebooster 

12 V Ladebooster arbeiten beidseitig mit 12 V. Dieser kann in den meisten Standard-Wohnmobilen eingesetzt werden. Es gibt unterschiedliche 12 V Ladebooster, welche für die verschiedenen Modelle bzw. deren Batteriekapazitäten ausgelegt sind.

Mögliche 12 V Ladebooster:

  • VCC1212 30 Ladebooster
  • Ladebooster 12 V Li/PB 50 A
  • Ladebooster 12 V Li/PB 70 A
  • Ladebooster 12 V Li/PB 90 A

Diese Modelle können im Ladestrom begrenzt werden und besitzen die Ladeerhaltung-Funktion sobald die Bordbatterie vollständig geladen ist.

24V Ladebooster

24 V Ladebooster laden die 12 V Bordbatterie aus der 24 V Starterbatterie. Diese sind in unterschiedlichen Ausführungen.

Ladebooster für Wohnwagen

Auch für den Wohnwagen gibt es eine geeignete Möglichkeit, die Bordbatterie während der Fahrt zu laden. Dabei ist es wichtig, dass ein Booster verbaut wird, welcher die Steckdose der Anhängerkupplung nicht überlastet. Meist sind Ladebooster mit 20 A hier die geeignete Lösung.

VAC Triple (Batterie Ladegerät + Ladewandler)

Dieses Produkt verbaue ich sehr selten und ist nur für bestimmte Einsatzbereiche ausgelegt. Kurz zusammengefasst ist ein VAC Triple sowohl ein Batterieladegerät als auch ein Ladewandler. Das Gerät arbeitet insgesamt mit mehr Ladestrom. Ob ein solches Gerät für deinen Einsatzbereich geeignet wäre, lässt sich schnell und einfach in einem Beratungsgespräch erörtern.

VBCS Triple (Ladegerät + Ladebooster + MPPT Laderegler)

Ein VBCS Triple hört sich auf den ersten Blick besonders optimal an. Insbesondere bei Selbstausbauer werde ich oft nach diesem Produkt gefragt. Grundsätzlich ist ein VBCS Triple ein interessantes Gerät, welches mit einem Ladewandeler, einem 230 V Ladegerät für die Batterie und einen MPPT Solarladeregler ausgestattet ist. So zu sagen werden alle Ladequellen in einem Gerät abgedeckt. Dies ist zwar praktisch, bringt allerdings auch Probleme mit sich.

Stell dir vor, der VBCS Triple steigt aus. Dann hast du im schlimmsten Fall keine Ladequelle mehr in deinem Camper. Bei drei einzelnen Ladequellen (Ladebooster, 230 V Ladegerät, MPPT Solarladeregler einzeln) hast du stets 3 Optionen deine Batterie zu laden. Auch wenn eines oder auch zwei dieser Geräte einen Defekt haben, ist das Laden der Batterie noch immer möglich.

8. Was kostet ein Ladebooster fürs Wohnmobil?

Die Preise für einen 12 V Ladebooster sind sehr unterschiedlich und variieren von Hersteller zu Hersteller. Je nach Funktionen, Ausstattung und Ladestärke liegen die Preise zwischen etwa 200-500 CHF. Auch hier gilt es, die individuelle Anwendung und das Einsatzgebiet genau zu erläutern, um ein passendes Gerät für dein Fahrzeug zu kaufen.

9. Beliebte Ladebooster für’s Wohmobil, Camper und Reisefahrzeug

10. Ladebooster in Wohnmobil einbauen

Schaltplan Ladebooster

Schaltplan Ladebooster, Wohnmobil, Camper, Strom

Wenn man weiss wie, ist der Einbau eines Ladeboosters sehr einfach. Wichtig dabei ist es, den Booster so nah wie möglich an den Elektronikblock anzuschliessen. Dazu wird der Ladebooster im Reisemobil in die Leitung der Starterbatterie eingebaut. Oftmals gestaltet sich die Suche nach dem D+ und dem Spannungsfühler als die schwierigste Hürde beim Ladebooster im Wohnmobil einbauen. Ebenfalls wichtig ist der Durchmesser der Kabel, welche du für den Einbau eines B2B Ladegerät verwenden solltest.

11. Kann ich den Ladebooster selbst in meinen Camper einbauen?

Diese Frage kann ich leider nicht pauschal beantworten. Die individuellen Fähigkeiten sowie die Erfahrung und das Hintergrundwissen sind stets sehr verschieden. Deshalb solltest du dich selbst fragen, ob deine Fähigkeiten dafür ausreichen oder du lieber auf die Unterstützung eines Experten setzen möchtest. Grundsätzlich ist immer alles möglich. Dennoch rate ich, ohne fundierte KFZ-Elektronik Kenntnisse, den Einbau nicht eigens durchzuführen. Ein Experte weiss genau, worauf er achten muss, wie dich die Kabel sein müssen und wie diese sicher und nachhaltig abgesichert werden müssen.

Wie bereits erwähnt, wird ein Ladebooster möglichst nahe an der Bordbatterie verbaut. Für den Einbau des B2B Ladegeräts trennst du die Plus- und Minusleitungen durch und schaltest den Booster dazwischen. Eine zusätzliche Verbindung zum Zundüngsplus(15) ist ebenfalls notwendig, damit der Booster während des Motorbetriebes aktiviert wird.

12. Wie lange dauert der Einbau eines Ladebooster im Wohnmobil?

Der Einbau inklusive Kabelverlegen und anschliessen an die Fahrzeugstromversorgung dauert etwa zwei Stunden. Wurde dieser fachmännisch verbaut, leistet der Ladebooster unauffällig und zuverlässig seinen Dienst beim Fahren und Reisen.

13. Ladebooster einbauen lassen

din Busmech

Als din Busmech habe ich schon zahlreiche Ladebooster verbaut und dadurch die Stromsysteme in unterschiedlichen Campern optimiert. 

Auch du möchtest einen Ladebooster im Wohnmobil einbauen?

Dann lass uns dein Projekt unverbindlich besprechen und das optimale Set-Up für dich und deine Bedürfnisse finden.

14. FAQ Ladebooster Wohnmobil 

Was macht ein Ladebooster?

Der Ladebooster ist ein 12-V-Ladegerät, welcher bei der Fahrt die Bordbatterie lädt. Anstatt einer 230-V-Eingangsspannung wird mit der Batteriespannung gearbeitet. Folglich wird ein Ladebooster (auch Ladewandler) genannt, zwischen Starterbatterie und Aufbaubatterie eingebaut. Darüber hinaus sind Ladebooster auf die jeweiligen Batterien einstellbar.

Kann ich nur mit einem Ladebooster mein Wohnmobil autark machen?

Dies ist eine sehr individuelle Frage und von den verbauten Verbrauchern und der Batteriebasis abhängig. Eine 100 Ah Lithium Batterie braucht mit einem 30 A Ladebooster etwa 3 h, um sich vollständig aufzuladen. Wenn du also täglich fährst und nicht mehr als 100 Ah pro Tag benötigst, dann ist das durchaus möglich. Ich habe viele Kunden, die nur einen Ladebooster in Kombination mit Lithium in ihrem Fahrzeug verbaut haben und damit komplett autark unterwegs sind.

Ist es möglich die Bordbatterie mit einem Ladebooster zu 100 % aufzuladen?

Ja, das ist definitiv möglich. Wenn du lange genug unterwegs bist, kannst du mit dem B2B Ladegerät (Ladebooster) deine Batterie komplett vollladen.

Wie viel lädt der Ladebooster während der Fahrt?

Ist deine Lithium Batterie komplett leer und besitzt du einen 30 A Ladebooster, dann wird deine Batterie mit 30 A pro Stunde geladen. Das heisst, eine leere 100 Ah Lithium Batterie ist nach einer Stunde Fahrt zu 1/3 voll.

Wo muss der Ladebooster im Wohnmobil platziert werden?

Es ist wichtig, den Ladebooster möglichst nahe an der Bordbatterie zu installieren.

Kann ich einen Ladebooster mit einem Solarsystem kombinieren?

Ja, die Ladeströme summieren sich und beide Geräte sorgen für eine korrekte Einhaltung der Ladespannung. Dadurch ist ein Überladen der Batterie nicht möglich.

Eignet sich ein Ladebooster auch für Blei, GEL oder AGM Batterien?

Es ist möglich, den Ladebooster auch für GEL und Blei Batterie anzuwenden. Allerdings ist die Ladezeit bei Lithium Batterien deutlich effizienter.

Was ist ein B2B Lader?

Ein B2B Lader und Ladebooster sind dasselbe. Dieser ist ein Komponent der Stromversorgung im Reisemobil, Camper, Caravan, Bus, Wohnwagen etc. Korrekterweise wird dieser auch Ladewandler genannt. Die Batterie-zu-Batterie Ladegeräte lädt die zusätzliche Batterien (Bordbatterie bzw. Zweitbatterie) mit einer optimalen Kennlinie und stellt gleichzeitig sicher, dass die Starterbatterie nicht ungewollt entladen wird.